Achtung! Diese Seite ist noch im Aufbau - ich hätte nie gedacht, daß sie mal
nötig werden würde :-(
Der Internetstreik
Dabei hätte es so schön sein können...
- So fing alles an...
-
Seinen Ausgangspunkt hat die Idee zum Internetstreik bei zwei Gruppen, die etwa
zeitgleich inspiriert vom spanischen Vorbild eine Adaption an
deutsche Verhältnisse wagten. Zum einen ist dies die Initiative "Dark Breed
e.V.", welches eine Gruppe von Jugendlichen ist, die sich intensiv mit dem Thema
Internet beschäftigen (so jedenfalls die eigene Aussage) - deren Streikseite findet
sich unter www.gamespy.de/internetstreik/.
Hierzu gehört z.B. Thomas von Treichel, der in seiner kompetenten Art und Weise
eine Streikbeteiligung von mindestens 75% erwartet (bleibt
nur die Frage worauf sich diese Prozentzahl überhaupt bezieht)... der zweite
Ausgangspunkt ist die Newsgroup de.comm.service+tarife
mit Martin Karrasch, der sich bislang als Telekom-Hasser hervorgetan hat (aber dabei
immer wieder irgendwie die Kurve zu fundierten Aussagen hinbekommt - oder auch nicht)
und sich nun mit Sören Frey (wer auch immer das sein mag) zusammengetan hat und
die Seiten http://www.online.de/home/sfrey/ bzw.
hello.to/Protestaktion/ präsentiert.
- Und was kam dann?
-
Tja, dann haben ein paar Spinner angefangen die Publicity für ihre eigenen Zwecke zu
entdecken. So finden sich vermehrt Postings im Usenet, die nur noch oberflächlich
betrachtet etwas mit dem Streik zu tun haben, in der Sache aber Werbung für
irgendein Produkt machen oder ein Unternehmen
bekannter machen wollen. Gleichzeitig setzte der Sturm auf die eMail-Postfächer ein
- unter verschiedensten Absendern wurde man aufgefordert auf den Streik-Homepages
vorbeizuschauen und den Streik zu unterstützen - hierbei ist es nicht weiter
verwunderlich, daß derartige eMails vorzugsweise über Accounts von Nacamar,
AOL und 1&1 eingeliefert wurden - ein typisches UCE/UBE-Problem (unsolicited
commercial/bulk emails) - nicht ganz ohne Folgen.
Im Usenet kann derartiges nach allgemeinem Konsens einfacher unterbunden werden - ab
einem bestimmten (mathematisch festgelegtem) gehäuftem
Vorkommen wird es als SPAM
eingestuft und durch entsprechende cancel-messages (mehr
oder weniger) automatisch gelöscht.
- Ja aber...
-
Falsch - nichts "Ja aber...": Spamming ist eine Todsünde. Man versucht auf
Teufel komm raus ein Produkt loszuwerden oder eine religiös fanatische Idee anderen
aufzudrängen. "Aber da wird doch garnichts verkauft? Wer verdient denn Geld
mit dem Streikaufruf?" Schon mal auf die "Streik-Seiten" geschaut? Richtig,
wofür gibt es dort wohl diese kleinen, bunten Bildchen zum Draufklicken? Genau!
- Na und?
-
Wie, Du bist kein Jünger des heiligen Usenet
und denkst Dir Spinner gibt es immer und überall?
Okay, dann halt weiter im Text. Neben dem reinen Selbstschutz
und der Erläuterung, warum man nicht einfach bei diesem "wichtigen Anliegen"
ein Auge zudrücken kann, sollte man also auch ein wenig
Aufklärung betreiben und den Streik und seine
Motivation bzw. Erfolgsaussichten mal hinterfragen.
So ist es durchaus fraglich, ob die Bedingungen in Spanien (und in den geradezu
glorifizierten USA) überhaupt auf Deutschland übertragbar sind. Hierzulande
herrschen ganz andere Arbeitsbedingungen (z.B. wenn man die finanzielle Absicherung oder
Urlaubsregelungen betrachtet) als in den genannten Ländern. Derartiges muß
aber auch irgendwie bezahlt werden. Gleichzeitig stehen die Flat-Rates (wie in den USA
gebrächlich) auch wieder auf dem Prüfstand, da sie zwar vordergründig
für den Kunden erste Wahl sind, auf Anbieterseite aber nur geringe (oder gar keine)
Gewinne abwerfen, so daß (eigentlich notwendige) Investitionen unterbleiben. Das
kann auf lange Sicht aber auch nicht im Interesse des Kunden sein (vgl. ISDN!).
Als weiteres Argument wird die Tarifpolitik der
Telefonica (Spanien) angeführt, die einen
derartigen Streik geradezu heraufbeschworen hat.
[Anm.: Ich habe hier noch diverse Texte auf Spanisch (Pressemitteilungen/Infos zum Streik
und der Tarifpolitik dort) vorliegen - hat jemand Lust diese für mich zu
übersetzen?]
Zusätzlich (nur eine kleine Anregung) sollte man sich auch noch ein paar Gedanken
zur Konsumgesellschaft ganz allgemein machen -
schließlich leben wir in einer solchen.
Und last but not least stellt sich doch wirklich die Frage, warum der Streik an einem
Sonntag (Feiertag!) stattfindet - doch wohl weil es den meisten an diesem Tag
leicht fällt auf das Internet zu verzichten und z.B. was mit der Familie zu
unternehmen - nicht, daß man das nicht auch ohne Streik so gehandhabt hätte...
- Die Reaktionen
-
Eher sarkastisch geht die Seite www.gamesp.y.nu/internetstreik/
mit der Angelegenheit um - wer detebe kennt, wird
aber sicher seine Freude an dieser "Aufarbeitung" haben. Aber auch für die
Streiker selbst kann es Auswirkungen haben...
Nun sehen die Streikbefürworter wohl ihre Felle wegschwimmen (oder so), was
teilweise zu "interessanten" Reaktionen führt.
Eine Bewertung dessen überlasse ich dem geneigten Leser.
Achtung! Diese Seite ist noch im Aufbau - schauen Sie daher auch morgen wieder vorbei
:-)
31.10.1998 by Chris Kaschig, die Seiten gibt es auch
komplett gepackt - zur Einbindung in die eigene Site.